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Forschungsprojekt ::
„Gefahrenhinweiskarte Schwäbisch-Fränkischer Jura“ - Flächendeckende Erfassung historischer Informationen zu Sturz- und Rutschprozessen, sowie zu Subrosionsereignissen und Muren, Digitalisierung der Prozessräume und Eingabe der Daten in das Bayerische Bodeninformationssystem

Projektbeschreibung

Naturereignisse, sowohl Sturz- und Rutschprozesse als auch Muren und Subrosionsereignisse, stellen in besiedelten Gebieten für den Menschen schon immer eine schwer einzuschätzende Bedrohung dar. Dabei sind es in Deutschland nicht nur die Alpen als Hochgebirge, welche davon betroffen sind, auch in den anderen Berggebieten des Landes spielen solche Georisiken eine wichtige Rolle. Auswirkungen aktueller Klimaänderungen auf die zu untersuchenden Prozesse sind noch nicht ausreichend untersucht, so dass das Thema Geogefahren immer mehr in den Fokus der Forschung aber auch der potentiell betroffenen Bevölkerung gerät.
Gefahrenhinweiskarten sollen hier im Bereich der Risikokommunikation ansetzen und bestehende Informationen über bisher stattgefundene Ereignisse und potentiell gefährdete Bereiche vermitteln. Über das Bodeninformationssystem Bayern (BIS) stehen der Öffentlichkeit Daten über einzelne GeoRisk-Objekte online unter http://www.bis.bayern.de zur Verfügung. Die Karten geben so eine Übersicht über Gefährdungssituationen durch Massenbewegungen und ermöglichen es gefährdete Gebiete auszuweisen. Sie fließen unter anderem in Flächennutzungspläne mit ein und dienen außerdem der Prioritätensetzung bei der Konzeption von Schutzmaßnahmen.

Seit 2008 erarbeitet das Landesamt für Umwelt bereits für den bayerischen Alpenraum Gefahrenhinweiskarten. Neben der Angabe von Herkunfts- und Ablagerungsbereichen sollen mithilfe von Simulationen und Modellierungen zusätzlich planungsrelevante Gefährdungsbereiche abgegrenzt und in diesen Karten dargestellt werden. Die Arbeiten hierfür werden 2012 abgeschlossen sein. Wichtige Basisdaten für die Überprüfung der Karten wurden auch durch das Projekt „Historische Analyse von Naturgefahren“, das in den Jahren 2000 – 2006 am Lehrstuhl für Physische Geographie im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit bearbeitet wurde, zur Verfügung gestellt.

Im Jahr 2010 startete der Lehrstuhl für Physische Geographie der Katholischen Universität im Auftrag des LfU die Pilotphase für das aktuelle Projekt „Gefahrenhinweiskarte Schwäbisch-Fränkischer JURA“, welches durch die EU kofinanziert wird. Aufgabe der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Lehrstuhls war es dabei, Recherchen über stattgefundene Massenbewegungen in den Gemeinden Eichstätt und Kipfenberg durchzuführen. Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen und bildet die Basis für die nun angelaufene Hauptphase der Recherche historischer Naturgefahren im Juragebiet.
Bis zum Jahr 2015 sollen für die sensibelsten Gebiete des Schwäbisch-Fränkischen Jura Gefahrenhinweiskarten erstellt werden. Aufgrund des besonderen Reliefs und der Geologie stellt das Juragebiet im Zusammenhang mit der speziellen Siedlungsstruktur nach den Alpen die sensibelste Region dar. Im Oktober 2011 begann die Projektarbeit für den Lehrstuhl für Physische Geographie. Mithilfe der gewonnenen Erfahrungen aus der Pilotphase werden nun in ähnlicher Vorgehensweise historische Informationen über Georisiken im Untersuchungsraum flächendeckend erhoben. Während einerseits Institutionen wie Staats-/Stadt-/Gemeindearchive, öffentliche Behörden und Ämter (Stadtbauämter, Straßenämter etc.), Bergwachten, (Freiwillige) Feuerwehren, THW etc. als Informationsgrundlage herangezogen werden, dienen u.a. auch Heimatpfleger und Zeitungsberichte als Informationsquellen. Bis zum Juli 2014 werden sechs Teilgebiete, welche die Landkreise Bamberg, Bayreuth, Forchheim, Neumarkt i. d. Opf., Regensburg und Eichstätt umfassen, bearbeiten. Nach Erhebung der historischen Informationen erfolgt die Digitalisierung der Prozessräume und die Eingabe der Daten ins BIS.
Weitere Projektpartner sind der Lehrstuhl für Angewandte Geologie an der Universität Erlangen und das Institut für Geographie und Geologie der Universität Würzburg. (vgl. auch http://www.lfu.bayern.de/geologie/massenbewegungen/gefahrenhinweiskarten/schwaebisch_fraenkischer_jura/index.htm).

Angaben zum Forschungsprojekt

Beginn des Projekts:Oktober 2011
Ende des Projekts:Juli 2014
Projektstatus:abgeschlossen
Projektleitung:Becht, Prof. Dr. Michael
Beteiligte Personen:Trappe, PD Dr. Martin
Mehlhorn, Dipl.Geogr. Sarina
Umstädter, Dipl.Geogr. Kathrin
Lehrstuhl/Institution:
Finanzierung des Projekts:Begutachtete Drittmittel
Geldgeber:Bayerisches Landesamt für Umwelt (Kofinanziert durch die EU)
Projektpartner:
  • Bayerisches Landesamt für Umwelt
  • Lehrstuhl für Angewandte Geologie an der Universität Erlangen
  • Institut für Geographie und Geologie der Universität Würzburg
Schlagwörter:Naturgefahren, Georisiken, Geogefahren
Themengebiete:R Geographie > RB Themengebiete der Geographie > Mathematische Geographie und Physiogeographie
Projekttyp:Grundlagenforschung
Webseite:http://www.lfu.bayern.de/geologie/massenbewegungen...
Projekt-ID:1337

Publikationen

Liste der Veröffentlichungen auf dem Publikationserver KU.edoc der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt
Eingestellt am: 10. Jan 2012 09:04
Letzte Änderung: 01. Aug 2014 10:31
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